Bei liquiden Mitteln handelt es sich um alle Zahlungsmittel, die einem Unternehmen sofort oder innerhalb weniger Bankarbeitstage zur Begleichung von Zahlungen oder anderweitigen Verbindlichkeiten bereitstehen. Demnach umfassen liquide Mittel all jene Teile eines unternehmerischen Gesamtvermögens, die einem Unternehmen entweder sofort zur Verfügung stehen oder innerhalb kürzester Zeit in Geld umgewandelt werden können. Das bekannteste Zahlungsmittel stellt dabei das Bargeld dar, das Unternehmen unverzüglich zur Verwendung zur Verfügung steht. Hinzu kommt das Sichtguthaben, das Unternehmen auf Firmengirokonten oder Tagesgeldkonten bei Kreditinstituten angelegt haben. Diese können für eine Überweisung oder eine Auszahlung ebenfalls sofort verwendet werden. Auch Schecks und Bundesbankguthaben zählen als Vermögensgegenstände zu den liquiden Mitteln eines Unternehmens. Des Weiteren werden börsengehaltene Wertpapiere wie festverzinsliche Papiere oder Aktien ebenfalls zu den liquiden Zahlungsmitteln gezählt. Jedoch stehen diese Unternehmen erst zwei Tage nach beantragter Auszahlung zur Verfügung. Auf Grundlage dieser Eigenschaften werden liquide Mittel oftmals auch als flüssige Mittel oder als cash equivalents, also Zahlungsmitteläquivalente, bezeichnet.
Höhe der liquiden Mittel
Das Vorhandensein von liquiden Mitteln ist für Unternehmen von besonderer Bedeutung. Denn an jedes Unternehmen wird die Anforderung gestellt, stets zahlungsfähig zu sein, um Verbindlichkeiten und Rechnungen fristgerecht begleichen zu können. Über wie viele liquide Mittel ein Unternehmen dabei verfügen sollte, ist stark von der jeweiligen Unternehmensgeschäftstätigkeit abhängig. Grundsätzlich gilt hierbei, dass ein Unternehmen so wenige Zahlungsmittel wie möglich, aber so viele wie nötig zur Verfügung haben sollte. Demnach sollte ein Unternehmen stets über so viele Zahlungsmittel verfügen, um zur Begleichung von laufenden Ausgaben und Rechnungen keine Neuverschuldung zu erzielen. Denn ist eine Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens nicht mehr gegeben, droht diesem die Insolvenz. Daher müssen Unternehmen herausfinden, wie viele liquide Mittel sie stetig brauchen. Denn ist der Anteil der liquiden Mittel zu hoch, ist dies für Unternehmen ebenfalls kontraproduktiv, da Zahlungsmittel auf der Bank nur wenig Zins erwirtschaften und an anderer Stelle effektiver angewandt werden könnten.