Die Personalführung ist ein Prozess, bei dem Führungskräfte das Mitarbeiterverhalten zielorientiert steuern und beeinflussen. Die Intention dabei ist es, Angestellte zu motivieren, ihre Fähigkeiten gezielt einzusetzen, um definierte Ziele zu erreichen und zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.
Dabei spielen die zwischenmenschliche Kommunikation und der Austausch zwischen der Personalführung und den Mitarbeiter:innen eine entscheidende Rolle für den Erfolg.
Im Fokus der Personalführung stehen drei wesentliche Ziele:
Werden diese Ziele erfüllt, wirkt sich das positiv auf den Unternehmenserfolg aus, in Form von:
Daraus ergeben sich zwei Kernfragen:
Um diese Anforderungen zu erfüllen, stehen Personalern eine Auswahl an direkten und indirekten Führungsinstrumenten zur Verfügung. Direkte Führungsinstrumente haben einen direkten Einfluss auf den/die Mitarbeiter:in und sein Verhalten, während indirekte Instrumente sich auf das Arbeitsumfeld auswirken.
Direkte Führungsinstrumente | Indirekte Führungsinstrumente |
Lob und Wertschätzung | passende Personalauswahl |
Feedback (In Form von Lob und konstruktiver Kritik) | Teamgestaltung und Teamentwicklung |
Mitarbeiter:innen-Gespräche und gemeinsame Zielvereinbarung | Bonussysteme |
gemeinsame Entwicklung eines Karriereplans ( Career Path) | Leistung incentivieren und kontrollieren |
Aufgabenzuordnung und Arbeitsgestaltung | Wettbewerb zwischen Mitarbeiter:innen |
Erwartungsmanagement | ansprechende Gestaltung der Arbeitsumgebung (modernes Büro, remote work) |
Delegation von Verantwortung |
In einer modernen Personalführung ist nicht entscheidend, wie viele Instrumente eingesetzt werden, sondern vielmehr wie gut man diese beherrscht. Konstruktives Feedback zu geben ist für viele Führungskräfte gar nicht so leicht umzusetzen, während andere vor der Herausforderung stehen, die Aufgaben effektiv zu delegieren.
Es gibt unterschiedliche Führungsstile, die sich stark an der Persönlichkeit der Führungsperson und der vorherrschenden Unternehmenskultur orientieren. Im Wesentlichen lassen sie sich aber in drei Führungsstile einordnen:
Autoritärer Führungsstil | Aufgabenorientierter Führungsstil | Mitarbeiterorientierter Führungsstil |
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Es ist schwierig, einen der oben genannten Führungsstile als den besten auszuwählen. Vielmehr hat sich in der Praxis erwiesen, dass Unternehmen und Führungskräfte, die einen Mix aus den drei Stilen wählen, die größten Erfolge erzielen. Je nach Situation oder Mitarbeiter:in ist es die Aufgabe des Vorgesetzten, zwischen einem autoritären, einem aufgabenorientierten oder einem mitarbeiterorientierten Führungsstil wechseln zu können.
Durch die Digitalisierung und nicht zuletzt die Corona-Pandemie müssen auch in der Personalführung neue Ansätze gefunden und umgesetzt werden. Gerade bei Remote Work ist es die Aufgabe von guten Führungskräften, digitale Fähigkeiten und Soft Skills an den Tag zu legen. Wichtige Führungsinstrumente sind dabei:
Digitale Kompetenzen
Die Arbeit im Home Office stellt Führungskräfte vor die Aufgabe, sich mit digitalen Tools auseinanderzusetzen, um alle wichtigen Teamprozesse, seien es Meetings, Anleitungen, Austausch etc. erfolgreich ins Digitale zu übertragen.
Empathie
Erfolgreiche Personalführung funktioniert nicht ohne Empathie. Die Konsequenzen einer Pandemie und die Umstellung auf remotes Arbeiten ist für viele eine Herausforderung. Hier sollte der Vorgesetzte Einfühlungsvermögen und ehrliches Interesse an seinen Mitarbeiter:innen zeigen und sich bewusst Zeit für einen persönlichen Austausch nehmen.
Eigenverantwortung
Die Arbeit von zuhause aus funktioniert nur mit Eigenverantwortung. Tendenzen vieler Führungskräfte, Mitarbeiter:innen in Home Office verstärkt zu kontrollieren sind kontraproduktiv, denn das wirkt demotivierend. Vielmehr sollte ein Vertrauensverhältnis mit klaren Vorgaben herrschen: Erwartungen und Deadlines müssen klar kommuniziert werden, den Mitarbeiter:innen sollte aber Freiraum für die Gestaltung gewährt werden.
Austausch
Bei der Heimarbeit kommt die gemeinsame Mittagspause oder ein kurzes Pläuschen mit den Kollegen natürlich zu kurz. Um zu vermeiden, dass Mitarbeiter:innen sich isoliert fühlen, sollte die Personalführung Raum für sozialen Austausch schaffen, beispielsweise in Form von Team-Meetings oder einem gemeinsamen Mittagessen über Zoom und Co.