Der Merkantilismus – der auch als Handelskapitalismus bezeichnet wird – ist eine wirtschaftstheoretische und wirtschaftspolitische Schule, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert in Europa vorherrschend war. Das Aufkommen des Merkantilismus kann in etwa mit dem Ende der italienischen Renaissance (um 1520), das Abflauen mit dem Ende der Industriellen Revolution in England (1765), sowie den politischen Revolutionen in Nordamerika (1776) und Frankreich (1789) eingegrenzt werden.
Das Hauptziel des Merkantilismus war es, den Reichtum und die Macht eines Staates zu maximieren, indem er mehr Exporte als Importe förderte, um einen positiven Saldo des Außenhandels zu erreichen. Es wurde angenommen, dass der nationale Reichtum durch die Ansammlung von Edelmetallen wie Gold und Silber gesteigert werden könne.
Merkantilisten betonten die Bedeutung einer starken Handelsbilanz und unterstützten staatliche Interventionen in die Wirtschaft, um diese zu erreichen. Dazu gehörten protektionistische Maßnahmen wie hohe Zölle auf Importe, die Förderung von Exporten durch Subventionen und die Gründung von Kolonien als Quellen für Rohstoffe und als Absatzmärkte für Fertigwaren. Inlandsproduktion und -handwerk wurden ebenfalls gefördert, um Importe zu reduzieren und die Beschäftigung zu erhöhen.
Die Grundprinzipien des Merkantilismus
Der Merkantilismus basierte auf der Annahme, dass der Wohlstand eines Landes durch seinen Handelsüberschuss gesteigert werden könnte. Um dies zu erreichen, verfolgten Merkantilisten verschiedene Strategien. Zum einen befürworteten sie einen starken staatlichen Interventionismus, um Handelshemmnisse zu beseitigen und die heimische Produktion zu fördern. Zum anderen forderten sie eine expansive Kolonialpolitik, um Rohstoffe und Absatzmärkte zu sichern.
Die merkantilistische Theorie legte großen Wert auf die Sicherung von Edelmetallen als Maßstab für den Wohlstand eines Landes. Deshalb unterstützten die Regierungen die Ausfuhr von Gütern, um mehr Devisen ins Land zu bringen, während sie gleichzeitig Importe beschränkten, um den Abfluss von Edelmetallen zu verhindern.
Der Merkantilismus hatte auch Auswirkungen auf andere Bereiche der Wirtschaft. Zum Beispiel führte die Förderung der heimischen Produktion zur Entwicklung von Industrien und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Durch den verstärkten Handel mit den Kolonien konnten neue Handelsrouten erschlossen und der Austausch von Waren und Rohstoffen ermöglicht werden.
Allerdings führte der Protektionismus des Merkantilismus auch zu Handelskonflikten und einem Rückgang des internationalen Handels. Andere Länder antworteten mit ähnlichen Maßnahmen, um ihre eigenen Wirtschaften zu schützen. Diese Tendenz zum wirtschaftlichen Nationalismus hemmte letztendlich das Wachstum des Welthandels.
Trotz dieser Hindernisse legte der Merkantilismus den Grundstein für die Entwicklung des Kapitalismus und bildete die Grundlage für spätere wirtschaftliche Theorien und politische Systeme.
Der Merkantilismus hatte sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf den Handel. Einerseits führte die Förderung der heimischen Produktion zur Entwicklung von Industrien und zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Neue Handelsrouten wurden erschlossen und Kolonien gegründet, um den Austausch von Waren und Rohstoffen zu ermöglichen.
Andererseits führte der Protektionismus des Merkantilismus zu Handelskonflikten und einem Rückgang des internationalen Handels. Andere Länder antworteten mit ähnlichen Maßnahmen, um ihre eigenen Wirtschaften zu schützen. Diese Tendenz zum wirtschaftlichen Nationalismus hemmte letztendlich das Wachstum des Welthandels.
Auch hatte der Merkantilismus nicht nur Auswirkungen auf den Handel, sondern wirkte sich auch auf andere Bereiche der Wirtschaft aus: Durch die Förderung der heimischen Produktion wurden beispielsweise neue Industrien geschaffen und Arbeitsplätze geschaffen. Gleichzeitig führte der verstärkte Handel mit den Kolonien zur Erschließung neuer Handelsrouten und zum Austausch von Waren und Rohstoffen.
Trotz der negativen Auswirkungen des Merkantilismus auf den internationalen Handel legte diese wirtschaftliche Theorie den Grundstein für die Entwicklung des Kapitalismus und bildete die Grundlage für spätere wirtschaftliche Theorien und politische Systeme.
Obwohl der Merkantilismus den Grundstein für die moderne Nationalökonomie legte, wurde er später von klassischen Ökonomen wie Adam Smith kritisiert, die argumentierten, dass der freie Handel und nicht der Protektionismus der Schlüssel zum Wohlstand der Nationen sei. Smiths Kritik leitete den Übergang zum klassischen Liberalismus und zur freien Marktwirtschaft ein, die im 18. und 19. Jahrhundert an Bedeutung gewannen.
Weiterführende Literatur und Quellen:
Der Merkantilismus
Ein klassisches zweibändiges Werk von einem der einflussreichsten Wirtschaftshistoriker, das sich ausführlich mit der Ära des Merkantilismus und seiner Politik befasst.
Heckscher, E. F. (1932). Der Merkantilismus. Deutschland: G. Fischer.
Die Epoche des Merkantilismus
Blaich, F. (1973). Die Epoche des Merkantilismus. Deutschland: Steiner.