Der Hostile Takeover, auf Deutsch auch als feindliche Übernahme bekannt, ist die Übernahme eines Unternehmens durch ein anderes Unternehmen ohne die vorherige Einwilligung des Managements des übernommenen Unternehmens. Dies geschieht durch eine erst schleichende und dann schlagartige Übernahme der Aktienmehrheit ohne eine Abstimmung mit dem Vorstand des übernommenen Unternehmens. Gelingt die Übernahme nicht, so gilt die feindliche Übernahme als gescheitert.
Die übliche Strategie zur feindlichen Übernahme ist der Erwerb der Aktienmehrheit einer AG. Sobald das angreifende Unternehmen eine Mehrheit der Aktien besitzt, ist es rechtlich Eigentümer und kann mit dem Unternehmen nach Wunsch verfahren. Um dies zu erreichen, bieten die Angreifer häufig für die Aktien eine Geldmenge, die deutlich über dem Kaufpreis der Aktien liegt. Zur Vorbereitung werden bereits im Vorfeld schleichend und ohne die Erregung von öffentlicher Aufmerksamkeit Anteile des Unternehmens gekauft, um eine solide Basis für die feindliche Übernahme zu schaffen. Besonders anfällig sind deswegen Aktiengesellschaften, die mehr als 50 % ihrer Anteile an der Börse handeln lassen, besonders, wenn diese auf zahlreiche Kleinanleger und Investmentfonds verteilt sind.
Während feindliche Übernahmen besonders für Anleger durch steigende Aktienkurse und attraktive Angebote eine positive Nachricht sind, werden sie von der Belegschaft des übernommenen Unternehmens meistens skeptisch gesehen. Die übernehmende Partei will ihre Investition durch entsprechende Gewinne rechtfertigen. Deswegen kommt es nach einem Hostile Takeover immer wieder zu Stellenstreichungen, Werksschließungen und anderen Maßnahmen. Zusätzlich kann es zum Abbau überflüssiger Stellen kommen, wenn das übernehmende Unternehmen bereits selbst in der gleichen Branche tätig ist und über ähnliche, ausreichend große Abteilungen verfügt. Zur Vermeidung einer feindlichen Übernahme kann eine Kapitalerhöhung den Übernahmepreis erhöhen (sogenannte „Giftpille“) oder das Unternehmen durch die Aufnahme von Schulden weniger attraktiv gemacht werden. Auch die Unterstützung durch ein anderes Unternehmen kann die Übernahme verhindern und eine freundliche Übernahme einleiten.